Desinfektionsmittel – wirksamer Schutz vor Mikroorganismen
Händedesinfektion gilt nach Expertenmeinung als wirksamer Schutz gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus im öffentlichen und privaten Raum. Die große Nachfrage nach Desinfektionsmitteln in Deutschland hat zur Folge, dass aufgrund der Corona-Krise aktuell viele Kunden vor leeren Supermarktregalen stehen. Von Destillerien bis Apotheken – mittlerweile haben viele Geschäfte eine Sondererlaubnis zur Herstellung von Desinfektionsmitteln und stellen die Versorgung der Bürger sicher. Nicht alle Produkte schützen in gleicher Weise vor Corona-Viren.
Desinfektionsmittel dienen der Reduzierung der Keimbelastung durch Bakterien, Viren und Pilze. Sie sollen das Infektionsrisiko für Menschen senken. Gegen welche Mikroorganismen ein Desinfektionsmittel wirkt, steht auf dem Etikett. Die gängigen Produkte funktionieren auf der Basis von Alkohol und sind meist als „begrenzt viruzid“ deklariert, da es viele Virenarten gibt. Sie werden in Form von Gels, Tüchern und Sprays angeboten.
Desinfektionsmittel verändern die eiweißhaltigen Strukturen der Mikroorganismen, was ihre Zerstörung zur Folge hat. Andere schädigen zusätzlich die Nuklein-Säuren der Keime oder wie Alkohol die Hüllen der Bakterien und Viren. Corona-Viren zählen zu den behüllten Viren. Mittel mit einem Ethanol-Gehalt von mindestens 62 Prozent zeigen nach Studien die beste Wirkung.
Die regelmäßige Desinfektion der Hände verringert die Ansteckungsgefahr. Die Übertragung von rund 80 Prozent der Infektionen erfolgt über die Hände. Auch auf Gegenständen und unbelebten Oberflächen können Mikroorganismen überleben. Eine regelmäßige Desinfektion im öffentlichen Raum, vor Betreten der eigenen Wohnräume und bei bereits vorliegender Erkrankung im privaten Wohnräumen schützt vor Ansteckung.
Das Haltbarkeitsdatum steht auf der Packung. Selbst hergestelltes Desinfektionsmittel ist ca. 12 Monate verwendbar. Voraussetzung ist, dass es in gut verschlossenen Behältnissen aufbewahrt wird.
Die richtige Anwendung der Desinfektionsmittel steht auf der jeweiligen Verpackung. Damit eine Händedesinfektion die vollständige Wirkung entfalten kann, ist es nötig, die Hände komplett mit dem Produkt zu benetzen. Der Bewegungsablauf erfolgt analog zum gründlichen Händewaschen.
Die Corona-Krise hat eine hohe Nachfrage nach Handdesinfektionsmitteln ausgelöst. Unabhängig davon, ob zusätzlich ein Waschbecken zum Händewaschen zur Verfügung steht, lassen sich die Hände wirkungsvoll von Viren befreien. Zudem dienen sie der Desinfektion von unbelebten Oberflächen und Gegenständen, auf denen Corona-Viren nachweislich einige Stunden überleben können.
Abhängig davon, um welches Desinfektionsmittel es sich handelt, kann es zu Übelkeit, Erbrechen und allergischen Reaktionen kommen. Desinfektionsmittel sollte auf keinen Fall von Menschen getrunken, inhaliert und injiziert werden. Wer auf den Konsum von hochprozentigem Alkohol in legalen Getränken schwört, sollte bedenken, dass die Ansteckung mit Corona-Viren über die Atemwege und nicht die Speiseröhre erfolgt.
Viele Menschen fragen sich, ob Desinfektionsmittel nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch wirken. Da sich der Alkoholgehalt bei geöffneten Packungen im Laufe der Zeit reduziert, sinkt die Desinfektionswirkung. Bei kaum verwendeten und geschlossenen Packungen ist die desinfizierende Wirkung noch vorhanden.
Experten schätzen das Desinfizieren der Hände wichtiger ein als das Händewaschen. Handdesinfektionsmittel sollte in ausreichender Menge zum Einsatz kommen, so dass die Hände beim Verreiben gut bedeckt werden.
Beide Maßnahmen zusammen bieten einen wirkungsvollen, jedoch keinen hundertprozentigen Schutz gegen den Coronavirus. Gerade in öffentlichen Bereichen, in denen Menschen nahe zusammenkommen, ist das Infektionsrisiko groß. Menschen tendieren dazu, sich kurz an den Mund und die Augen zu greifen. So gelangt der Virus in den Körper. Regelmäßige Händedesinfektion tötet einen Großteil der Viren ab. Zudem kann der Corona-Virus nachweislich durch die Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen werden. Hier schützen Masken.
Sind Desinfektionsmittel ausverkauft, ist gründliches Waschen der Hände mit Seife ein guter Schutz vor einer Infektion. Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen mit deren Hilfe Menschen, die vor leeren Regalen stehen, selbst Desinfektionsmittel herstellen können. Die Zutaten erhalten Betroffene in der Apotheke. Ethanol und Isopropanol haben einen Alkoholgehalt von je über 90 Volumenprozent und sind die Grundzutat für die meisten Rezepturen. Zahlreiche Apotheken verkaufen selbst hergestellte Desinfektionsmittel. Fragen lohnt sich.
Wie schnell ein Desinfektionsmittel die Bakterien oder Viren abtötet, hängt von den Inhaltsstoffen ab. Die notwendige Einwirkzeit steht auf der Verpackung. Handdesinfektionsmittel wirken sehr schnell. Eine Einwirkzeit von 60 Sekunden tötet in der Regel alle relevanten Erreger inklusive Noroviren.
Eine hauseigene Herstellung von Desinfektionsmitteln ist möglich. Ein Rezept findet sich beispielsweise auf der Website der WHO. Die Zutaten kann man sich in der Apotheke besorgen. Da der Herstellungsprozess mit hochprozentigem Alkohol nicht ungefährlich ist, sollten Personen, die selbst Desinfektionsmittel herstellen, auf eine gute Durchlüftung des Raumes sowie unbedingte Abwesenheit von offenem Feuer und Funkenflug achten.